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Ouzo

Ouzo ist ein kleines, alkoholisches Getränk und wird besonders im Mittelmeerraum und in Griechenland getrunken. In Griechenland wird der Ouzo mit der Familie oder Freunden geteilt und gemeinsam genossen. In der griechischen Küche hat er ebenfalls eine wichtige Bedeutung. Er wird in der Regel kalt serviert und dient als eine kleine Erfrischung an einem besonders heißen Tag. Der Likör wird nicht nur als Getränk serviert, sondern findet sich in verschiedenen, griechischen Rezepten wieder. Er kann auch als Zutat für Fleisch- und Fischrezepte verwendet werden. Für die Herstellung des Kultgetränks aus Griechenland werden Kräuter, Fenchel und Anis mit Getreide- oder Traubenalkohol vermengt und destilliert. Die meisten Liköre haben einen Alkoholgehalt zwischen 37 und 50 Prozent. Hoch prozentige Liköre wurden meistens doppelt gebrannt. Durch den Anis erhält der Ouzo seine helle, milchige Farbe. In den folgenden Abschnitten werden Geschichte, Herkunft und Empfehlungen näher beschrieben.

Ouzo

Ouzo ©iStockphoto/yulka3ice

Geschichte des Ouzo

Ouzo war bereits im Mittelalter in Frankreich, Spanien, dem Libanon und dem Mittelmeerraum bekannt. Allerdings gibt es keine eindeutigen Beweise, die auf ihn hinweisen. Für die Herstellung wurden spezielle Kolben und Kupferbleche benötigt, die erst im Mittelalter hergestellt werden konnten. Im 15. Jahrhundert wurden erste Ouzo-Liköre in der Türkei gebrannt. Die Blütezeit begann im 19. Jahrhundert. Griechenland war zu dieser Zeit besetzt. Die Griechen stellten weiterhin ihr Nationalgetränk her. Nach der Befreiung war das Getränk aus Griechenland auf der ganzen Welt bekannt. Im 19. Jahrhundert wurde auch der Ouzo 12 oder andere bekannte Sorten hergestellt. Für die Herstellung wurden auch damals schon Reinalkohol, Fenchel, Anis, Sternanis oder andere Kräuter verwendet. Das Besondere am Ouzo ist der milde Anis- und Fenchelgeschmack.

Zur Geschichte gibt es noch weitere Thesen. In einer anderen These wurde der Ouzo von Mönchen zur Zeit der Kreuzzüge erfunden. Die Mönche eigneten sich die Fähigkeiten des Brennens von Alkohol an, als sie in Griechenland waren. Mit dem Wissen stellten sie mit Anis, Fenchel und verschiedenen Kräutern eine neue Art Alkohol her – die Geburtsstunde des Ouzos. Keine These kann bis heute eindeutig widerlegt werden. Sicher ist, dass er aus dem Mittelmeerraum und Griechenland stammt.

Herstellung von Ouzo

Bei der Herstellung müssen verschiedene Kriterien und die Spirituosen-Verordnung beachtet werden. Ouzo darf ausschließlich in Zypern und Griechenland hergestellt und destilliert werden. Er sollte einen bestimmten Zuckeranteil und Alkoholgehalt haben. Für die Herstellung benötigen Sie Anis (Anissamen), Fenchelsamen, Koriander, Kamille, Ingwer, Zimt, Zuckerrohr- und Angelikawurzel. Es gibt verschiedene Sorten, die zusätzlich noch mit weiteren Kräutern vermengt werden. Die Herstellung ist in Vor-, Mittel- und Nachlauf unterteilt. Die wichtigsten Schritte erfolgen im Mittellauf, der auch als Herzstück bezeichnet wird.

Als Erstes benötigen Sie einen reinen Getreide- oder Traubenalkohol, Fenchel- und Anissamen. Die Zutaten werden in einer Kupferbrennerei gesammelt und in die Destillationsbehälter gegeben. Für die Destillation benötigt man eine Brennblase und Destillationskolben. Art und Größe der Brennblase wirken sich auf das Aroma und den Geschmack aus. Hochwertige Liköre mit einem hohen Alkoholgehalt werden meistens zwei- oder sogar dreimal destilliert. Dadurch bekommt der Ouzo einen intensiveren Geschmack.

Jede Brennerei auf Zypern oder in Griechenland hat ein eigenes Rezept für den Ouzo. Die Rezepte sind streng geheim und werden von einer an die nächste Generation weitergegeben. Vor der Abfüllung wird dem Destillat etwas Wasser hinzugefügt, um einen Alkoholgehalt zwischen 37,5 bis 48 Prozent zu bekommen. Der Mindestalkoholgehalt für den Ouzo liegt bei 37,5 Prozent. Heute finden Sie in Griechenland und Zypern mehr als 300 Brennereien, die das Nationalgetränk Griechenlands herstellen.
Wenn das Destillat mit Wasser vermengt und abgefüllt wurde, wird der Ouzo in einem speziellen Raum gelagert. Viele Ouzo-Sorten müssen einige Jahre reifen, damit sich die Aromastoffe noch besser entfalten können. Die Dauer des Destillationsprozesses wirkt sich auch auf den Geschmack des Ouzos aus. Die Destillation für hochwertige Ouzo-Sorten dauert zwischen sieben und neun Stunden.

Verzehr

Ouzo wird in Österreich, Deutschland und der Schweiz meistens als Digestif getrunken. In Griechenland wird er traditionell vor und zu den Speisen serviert. Das Kultgetränk mit dem milden Anisgeschmack passt perfekt zu kleinen, griechischen Vorspeisen, die aus als „Meze“ bezeichnet werden. Griechische Gerichte bestehen häufig aus vielen, kleinen Mahlzeiten. Es ist in Griechenland üblich, dass zu den einzelnen Speisen jeweils ein Ouzo gereicht wird. Das Nationalgetränk Griechenlands wird traditionell eiskalt serviert. Durch die kühlen Temperaturen können sich die Aromastoffe optimal entfalten. Viele Griechen trinken ihn mit Eis. Alternativ wird das Getränk mit kaltem Leitungswasser getrunken. Natürlich können Sie ihn auch warm oder bei Zimmertemperatur verzehren. Hier kommt es immer auf den Geschmack jedes einzelnen an.

Ouzo finden Sie auch in verschiedenen, traditionellen Gerichten wieder. Griechenland ist bekannt für seine Fisch- und Meeresfrüchte-Rezepte. Fenchel- und Anisgeschmack harmonieren hervorragend mit den milden Fischrezepten und können traditionelle Gerichte nochmal verfeinern. Zudem wird er für die Herstellung von leckeren Tomaten- oder Paprikasaucen hergestellt.

Woher bekommt der Ouzo seine milchige Färbung?

Fenchel- und Anissamen enthalten ätherische Öle, die sich durch das Vermengen mit Wasser lösen. Dadurch bekommt der Ouzo eine leicht, milchige Färbung. Zudem sorgen die freigesetzten, ätherischen Öle dafür, dass die Geschmacksaromen verstärkt werden. Nicht umsonst vermengen viele Griechen ihren Ouzo mit kaltem Wasser, um die Aromastoffe der ätherischen Öle freizusetzen.

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