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Tsipouro – die griechische Antwort auf Grappa

Tsipouro ist eine klare, farblose Spirituose aus Griechenland, die oft auch als griechischer Grappa bezeichnet wird. Wie Grappa wird er aus den Rückständen der Weinproduktion hergestellt, also aus Traubentrester und Weinhefe. Doch obwohl die beiden Spirituosen auf den ersten Blick sehr ähnlich wirken, gibt es doch einige Unterschiede, die ihn zu einem einzigartigen Genuss machen.

Tsipouro

Tsipouro ©iStockphoto/dinosmichail

Die Geschichte dess Getränks

Tsipouro hat eine lange Tradition in Griechenland und wird schon seit Jahrhunderten hergestellt. Früher war es vor allem ein Getränk für den Eigenbedarf der Bauern und Winzer, die die Reste der Weinproduktion nicht einfach wegwerfen wollten. Inzwischen ist Tsipouro aber auch in vielen Tavernen und Bars in ganz Griechenland zu finden und erfreut sich auch bei Touristen großer Beliebtheit.

Die Herstellung von Tsipouro

Die Herstellung ist vergleichsweise einfach. Zunächst werden die Trauben gepresst und der Saft wird zur Weinproduktion genutzt. Der Rückstand aus Traubentrester und Weinhefe wird dann in einem speziellen Destillationsverfahren verarbeitet. Dabei wird der Traubentrester in einem Kupferkessel erhitzt und der entstehende Dampf kondensiert in einem zweiten Kessel, wo er als flüssiger Tsipouro aufgefangen wird.

Wie wird Tsipouro getrunken?

Der Schnaps wird oft als Aperitif oder Digestif getrunken und kann pur oder als Basis für Cocktails verwendet werden. Dabei wird er meist in kleinen Gläsern serviert und kann je nach Belieben mit etwas Wasser verdünnt werden. Traditionell wird er auch gerne zu Meze, den griechischen Tapas, getrunken. Dazu gehören zum Beispiel Oliven, Feta-Käse oder gegrillter Oktopus.

Wie unterscheidet sich Tsipouro von Grappa?

Obwohl Tsipouro und Grappa auf den ersten Blick sehr ähnlich sind, gibt es doch einige Unterschiede. Zum einen wird Tsipouro aus einer anderen Traubensorte hergestellt als Grappa, nämlich aus der Sorte Xinomavro. Zum anderen unterscheidet sich auch das Destillationsverfahren: Während Grappa oft zweifach destilliert wird, wird Tsipouro in der Regel nur einmal destilliert. Dadurch behält er einen stärkeren Traubengeschmack und ist weniger alkoholisch als Grappa. Auch der Anisgeschmack, der bei einigen Sorten vorkommt, unterscheidet ihn von Grappa.

Tsipouro – ein vielfältiger Genuss

Tsipouro gibt es in vielen verschiedenen Sorten und Geschmacksrichtungen. Einige Sorten werden mit Anis aromatisiert, andere mit Kräutern wie Minze oder Zimt. Auch die Alterung in Holzfässern ist bei einigen Sorten üblich und verleiht ihm ein besonderes Aroma.

Die Bedeutung von Tsipouro in der griechischen Kultur

Neben der Herstellung und dem Genuss hat das Getränk auch eine kulturelle Bedeutung in Griechenland. Er wird oft bei gesellschaftlichen Anlässen wie Hochzeiten, Taufen und Feiertagen serviert. In einigen Regionen Griechenlands, wie zum Beispiel in Epirus, wird er traditionell mit kleinen Gerichten wie Meze gereicht, um den Geschmack zu ergänzen.

Zusätzlich wird er auch oft als Souvenir oder Geschenk mitgebracht, da es als einzigartiges Getränk aus Griechenland gilt und die Kultur des Landes widerspiegelt. In einigen Orten gibt es sogar Festivals, bei denen die Einwohner ihre eigenen hausgemachten Sorten präsentieren und feiern.

Fazit

Tsipouro ist ein einzigartiges Getränk mit einer langen Geschichte und einer tiefen Verwurzelung in der griechischen Kultur. Die Herstellung erfordert handwerkliches Geschick und Liebe zum Detail, um eine hohe Qualität und einen unverwechselbaren Geschmack zu gewährleisten. Obwohl es ähnlich wie andere Anisschnäpse ist, hat er seine eigene Persönlichkeit und ist ein Symbol für die Gastfreundschaft und Freude der griechischen Kultur. Wenn Sie das nächste Mal Griechenland besuchen oder eine Flasche Tsipouro in einem griechischen Geschäft sehen, denken Sie daran, dass Sie ein Stück der griechischen Kultur in Händen halten.

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